Lieber LeserInnen
Nachdem Projekt Sinnfrei nun lange Zeit im Planungsstadium ausharren musste, darf ich mit Freuden bekannt geben, dass wir der Realisierung nun ein ganzes Stück näher sind! Seit vergangenem Samstag dürfen sem.sa und ich uns wieder als stolze Besitzer unseres ehemaligen Bandraumes wähnen!

Um es kurz zu machen: Projekt Sinnfrei hat somit offiziell den Planungsstatus hinter sich gelassen und es geht nun mit Volldampf weiter!

Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, die zuerst uberwunden werden mussten, bevor ich unser Übungslokal in Empfang nehmen durfte.

So habe ich es beispielsweise geschafft, mich aus meiner eigenen Wohnung auszuschliessen. Dies trug sich zu als ich gerade das Auto mit den Musikutensilien beladen wollte um diese dann noch am gleichen Abend im Raum unterzubringen, um Platz in meinem Zimmer zu schaffen (ein Dauerprojekt).

Jedenfalls hat sich während ich eine erste Ladung ins Auto brachte das Didgeridoo zwischen Wand und Haustüre verkeilt . Ergo war es mir nicht mehr möglich, über den üblichen Weg in die Wohnung zu kommen. Natürlich habe ich nichts unversucht gelassen (mit Schuhlöffel und Regenschirm bewaffnet habe ich versucht, das Didgeridoo aus dieser prekären Lage zu befreien um wieder hineinzukommen), musste dann aber kleinbei geben und habe ein paar Freunde kontaktiert, von denen ich hoffte, dass sie mir helfen können. Meine Rettungsequipe war dann nicht halb so motiviert wie schnell an Ort und Stelle.

Die einzige Möglichkeit, noch in die Wohnung hereinzukommen, waren die Fenster. Aus mir schleierhaften Gründen musste ich ausgerechnet an diesem Tag meine sonst immer sperrangelweit geöffneten Fenster geschlossen haben, weshalb letzten Endes nur noch ein einziges gekipptes Fenster zu meiner letzten Hoffnung wurde.

Mit etwas Schnur und einem Geschick, das McGyver hätte erblassen lassen (obschon wir für einen kurzen Moment alles für das McGyver-Kit gegeben hätten!), konnte dieses eine Fenster geöffnet werden. Und hier ein Foto wo wir das Didgeridoo inflagranti bei seiner Missetat erwischen:

Nicht zu vergessen: ambitionierte Projekte erfordern stets auch Opfer 🙂

Nachdem das Digeridoo nicht mehr zwischen Tür und Mauer eingeklemmt war, konnte ich dann auch wieder in meine Wohnung! Thanks guys!

Nachdem ich also wieder die Möglichkeit hatte, meine eigene Wohnung zu betreten, habe ich den Rest der Ausrüstung (Didg, Bass, E-Gitarre, A-Gitarre, 2 Amps) ins Auto verfrachtet (oh mein Gott! Ich kann in meinem Zimmer wieder atmen!). Als ich dann um 21h den Bandraum in Augenschein nehmen durfte, überfielen mich geradezu nostalgische Gefühle :). Als wir vor eineinhalb Jahren als Band Soma. diesen Raum aufgegeben hatten, waren wir uns nicht bewusst, wie sehr er uns fehlen würde und ich bin umso dankbarer, dass dieses Kellerzimmer wieder in unserem Besitz ist!

Bereits ein halbes Jahr nachdem wir dieses Lokal aufgegeben hatten, haben sem.sa und ich das schwer bereut und alsbald mit der Suche nach einem neuen Bandraum begonnen (für Projekt Sinnfrei), stets mit der quälenden Gewissheit, dass wir den alten nicht hätten hergeben sollen)

Tags darauf machte ich mich dann richtig an die Arbeit und habe alle unsere Musikalien in den Raum verfrachtet.

Zu meiner Freude war der Raum noch in einem genau so guten Zustand wie damals, als wir ihn abgegeben haben. Es ranken sich diverse Anekdoten um die Einrichtung dieses Raumes. So sind die drei versifften Sessel beispielsweise die Überbleibsel einer Nacht- und Nebelaktion, in welcher wir diverse Möbel aus einem verlassenen Haus nähe der SomMusic zu Tage gefördert haben.

Nach diesem Raubzug sah unser Bandraum eigentlich wie ein billiges Wohnzimmer aus, und zum Musikspielen fehlte schon der Platz. Als Gitarre und Bass schliesslich mit einem Drumset ergänzt wurden, mussten diverse Möbel wieder entfernt werden (und wir bedienten uns hierfür mafiaähnlicher Entsorgungsmethoden :).

Mittlerweile ist das Haus, aus dem wir die Möbel mitgenommen haben, abgerissen worden und an seinem ehemaligen Platz befindet sich nun ein Schrebergarten, angrenzend an den neuen Bahnhof. Jaja, es ist viel passiert seither

Nachdem der Raum also mit Möbeln vollgestellt war, stand die Schalldämpfung auf dem Programm. Wir fanden während einem unserer Raubzüge durch die Brockenstuben genau den richtigenTeppich für dieses Unterfangn, und haben diesen dann mehr schlecht als recht auf den Boden eingepasst. Der Teppich hält bis heute noch bombenfest am Untergrund, wird mittlerweile von diversen Flecken geziert (von denen erstaunlich viele von Reinigungsmitteln stammen), und ich habe keine Ahnung womit wir das Ding eigentlich am Boden befestigt haben.

Es gibt natürlich noch etliche Stories, die ich über diesen Raum zu erzählen wüsste, aber mein Job ist es ja nicht, euch zu langweilen (ok, vielleicht fühle ich mich etwas dazu berufen, ich geb’s ja zu…).

Vorläufig kümmere ich mich um die Vernichtung sämtlicher Insekten und die Entsorgung der versifften Sessel. Dann werde ich mich weiter um die Instandsetzung und Ergänzung unseres Instrumentensammelsuriums kümmern.

Es werden noch diverse finanzielle Auslagen folgen, bis wir wirklich durchstarten können (ein Macbook und diverse, teure Peripherie), aber der erste Schritt ist getan!

Mittlerweile konnte ich den Bandraum mit einem Schreibtisch ergänzen und darf mitteilen, dass jegliche arachnine Lebensform in diesem Raum ein universelles Paradoxon hervorrufen würde.

Aktuelle Bilder

Freut euch schon bald auf neues vom Projekt Sinnfrei!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*